Ana kauert allein in einem Bachbett in Arizona. Die 11-jährige aus Guatemala hat mit ihrer Kusine Mexiko durchquert. Als Schlepper sie über die Grenze bringen
wollen, wird sie von der Gruppe getrennt und kommt als einzige in den Vereinigten Staaten an.
Noah duckt sich zwischen zwei Müllbehälter auf einem Parkplatz vor einem Einkaufszentrum. Seinen tyrannischen Mitschülern ist er entkommen, aber nun? Der dunkelhäutige Junge. 9-jährig, lebte nur
wenige Wochen bei einer Pflegefamilie und ist jetzt auf sich allein gestellt.
Beide Kinder wissen, dass sie dort, wo sie herkommen, nicht sein wollen. Dort, wo sie sind, auch nicht.
Wohin sie wollen? Vorerst einmal über die nächste Sierra in ein Tal, wo sie vielleicht nicht gesucht werden. Beide Fluchten führen zusammen.
Als Ana und Noah in der Geisterstadt Cobre einen Unterschlupf finden, glauben sie sich fürs Erste in Sicherheit. Doch das ist ein Irrtum.
Auf ihrem Weg erleben die Kinder die raue Natur des Südwestens, menschliche Begegnungen von der schönen und hässlichen Art und die stets gegenwärtige Kriminalität der Grenzregion.
Mit Liebe und viel Humor zeichnet Orlando Fif Charakter, Hintergrund und Erlebnisse der beiden unabhängigen Kinder und ihrer überraschenden Freunde.
Flucht aus sozialen Gründen, aber auch Ausbeutung und Frauen-handel sind Teil des Hintergrunds der Geschichte und werden angesprochen. Ebenso wie eine Staatsmacht, die sich mit allen Mitteln gegen Immigration wehrt, deren Vertreter aber im Einzelfall durchaus nicht ohne menschliche Wärme sind.
Ein spannender, einfühlsamer Roman, der Mut macht.